Die eigentlichen Bauarbeiten im Rahmen der Vergabe-ABM begannen erst, nachdem die Vereinsmitglieder an mehreren Wochenenden das Haus komplett entrümpelt, Fundstücke gesichert und so weitere Bauuntersuchungen ermöglicht hatten. Das war im April 1999, kurz nach dem Kauf. Unsere freiwilligen Arbeitseinsätze nannten wir „in guter alter Tradition“ Subbotniks – „Samstagler“, denn an diesem Tag fanden sie meist statt. Der Begriff kommt aus dem Russischen und ist abgeleitet von „Subbota“, dem Wort für Samstag. Vom Verein sind beginnend mit der Entrümpelung des Gebäudes im Jahr 1999 ca. 30 Subbotniks durchgeführt worden. In Eigenleistung des Vereins wurden z.B. Innentüren, Treppen und Fußböden aufgearbeitet und sämtliche Malerarbeiten im Haus übernommen.
Nach dem Abschluss der Vergabe-ABM im November 2000 verblieben insbesondere im Inneren des Hauses noch viele Arbeiten, welche nun als Eigenleistungen durch den Verein erbracht wurden. An den Arbeitseinsätzen nahmen in den Anfangszeiten jeweils 15-20 Vereinsmitglieder und Bürgen teil, im Laufe der Zeit reduzierte sich die Zahl der Teilnehmer leicht. Fester Bestandteil eines jeden Subbotniks war ein gemeinsamer großer Frühstücksbrunch für alle Helfer.
Daneben wurden viele weitere freiwilligen Arbeitsstunden geleistet, sowohl bei der Ausgestaltung des Hauses wie auch bei der allgemeinen Organisation, Finanzverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit oder bei kulturellen Veranstaltungen. Eine Baukommission des Vereins tagte während der Bauarbeiten alle 14 Tage freitags gemeinsam mit der Baufirma und dem beauftragten Architekturbüro. Besonders intensiv wurde über den Lehmputz mit innen liegender Schilfdämmung, die Fachwerksichtigkeit der Außenansicht oder die (farb-)gestalterischen, bauökologischen und denkmalpflegerischen Grundwerte diskutiert. Etwa 25% aller Kosten (Gesamthöhe ohne Grundstück 2,1 Mio. DM) sind durch den Verein getragen worden.